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RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | 20.10.2025

Rhöner Notfallsymposium 2025 – Gemeinsam stark in der Notfallmedizin

RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt veranstaltete gemeinsam mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) zum zweiten Mal das Rhöner Notfallsymposium und bot mehr als 150 Teilnehmenden aus ganz Unterfranken ein umfassendes Update zur präklinischen und klinischen Akut- und Notfallmedizin. Das Fortbildungsformat fand erneut großen Anklang bei allen notfallmedizinisch tätigen Berufsgruppen.

Die Akut- und Notfallmedizin erfordert schnelle, dynamische und oft lebenswichtige Entscheidungen. Während die präklinische Notfallmedizin die Versorgung außerhalb geeigneter medizinischer Einrichtungen durch Rettungsdienst und Notärzte sicherstellt, konzentriert sich die klinische Akut- und Notfallmedizin auf die Patientenversorgung in Krankenhäusern, vor allem in den Zentralen Notaufnahmen. Das Rhöner Notfallsymposium bot erneut eine wertvolle Plattform für alle notfallmedizinisch tätigen Berufsgruppen, um Fachwissen zu vertiefen und den interdisziplinären Dialog zu fördern.

Die beiden verantwortlichen Chefärzte des Symposiums, Dr. Hassan Soda, (Klinik für Akutneurologie/Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin) und Dr. Michael Schneider (Zentrale Notaufnahme – Klinische Akut- und Notfallmedizin), eröffneten die Veranstaltung und führten die Teilnehmenden in das abwechslungsreiche Programm der Veranstaltung ein. Ein besonderer Willkommensgruß galt Dr. Martin Kraus, dem Ärztlichen Bezirksbeauftragten Rettungsdienst (ÄRBD) Rettungsdienstbezirk Unterfranken, sowie Harald Erhard, dem Bezirksgeschäftsführer und Beauftragten der Bergwacht Unterfranken des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK).

Ralf Baumeister, Kreisgeschäftsführer des BRK Kreisverbands Rhön-Grabfeld, drückte seine Freude über die erneute Durchführung des Symposiums aus. Er dankte allen Beteiligten für die stets hervorragende und professionelle Zusammenarbeit zwischen dem BRK und den Kliniken am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt. Diese Partnerschaft sei entscheidend für eine optimale, patientengerechte Notfallversorgung. Auch Bürgermeister Michael Werner betonte in seiner Ansprache, wie wertvoll und beispielhaft die Kooperation zwischen Gesundheits- und Rettungsdiensten für die Bevölkerung sei – und wie sie einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Notfallversorgung in der Region leiste.

Die Teilnehmenden – darunter ärztliches und notärztliches Personal, Mitarbeitende des Rettungsdienstes, medizinisches Fachpersonal sowie interessierte Fachkräfte – nutzten das Symposium, um sich in Fachvorträgen, praxisnahen Fallbeispielen und einer Live-Demonstration umfassend über aktuelle Entwicklungen in der präklinischen und klinischen Notfallmedizin zu informieren. Das Veranstaltungsformat deckte dabei das gesamte Spektrum der modernen notfall- und akutmedizinischen Versorgung ab – von der Erstversorgung am Einsatzort bis hin zur weiterführenden Behandlung in der Klinik. „Mit dem Rhöner Notfallsymposium wollen wir die moderne Notfallmedizin aus zwei entscheidenden Perspektiven beleuchten“, erklärt Dr. Michael Schneider. „Denn nur im Zusammenspiel beider Bereiche entsteht eine funktionierende und effektive Notfallversorgung.“

Dr. Hassan Soda ergänzt: „Das Notfallsymposium ist eine interdisziplinäre Weiterbildungsveranstaltung für präklinische und klinische Notfallmedizin mit all ihren Schnittstellen, die reibungslos zusammenarbeiten müssen, um eine patientengerechte Versorgung zu gewährleisten. Im Notfall zählt jede Minute – deshalb ist ein intensiver fachlicher Austausch anhand anschaulicher Fallbeispiele so wichtig, um bestmöglich vorbereitet zu sein.“

Lebensrettende Zusammenarbeit vom Einsatzort bis in den Schockraum

Die Fachvorträge des RHÖNER Notfallsymposiums deckten ein breites Spektrum der modernen Notfallmedizin ab – von der Erstversorgung am Einsatzort bis hin zur weiterführenden Behandlung in der Klinik. Ein besonders anschauliches Beispiel lieferte Dr. Benedikt Stubner, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt. Er zeigte eindrucksvoll, wie in der Zentralen Notaufnahme auch unter hohem Zeitdruck schnelle und präzise Entscheidungen getroffen werden müssen. 

Lulezim Leko, Oberarzt der Zentralen Notaufnahme am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt, erläuterte die entscheidende Rolle koordinierten Teamarbeit im Schockraum. Er betonte, wie wichtig gut eingespielte Prozesse und enge Zusammenarbeit sind, um eine effektive Patientenversorgung sicherzustellen. Ein besonders emotionaler Moment folgte: Der Patient, um den es in Lekos Vortrag ging, betrat selbst die Bühne. Oliver Peters hatte 2022 einen Herzstillstand erlitten. Leko war damals als Notarzt vor Ort. Die gesamte Rettungskette – von der Laienreanimation über den Rettungsdienst bis hin zur Versorgung im Schockraum und darüber hinaus – verlief optimal. Der Fall verdeutlichte eindrucksvoll, wie entscheidend das Zusammenspiel aller Beteiligten ist. „Dieser Einsatz zeigt, wie wichtig jede einzelne Station der Notfallversorgung ist und wie reibungslos die Überlebenskette funktioniert, wenn alle Akteure effektiv zusammenarbeiten“, so Leko. Peters, der mittlerweile vollständig genesen ist, erzählte bewegend von seinem Erlebnis und bedankte sich aufrichtig bei allen Helfern.

Anschließend stellte Dr. Asarnusch Rashid (Geschäftsführung und Leitung Forschung & Entwicklung beim Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen) innovative Ansätze vor, wie Künstliche Intelligenz und Telemedizin die Notfallversorgung bereits heute unterstützen und beschleunigen können.

Nach der Pause lag der thematische Schwerpunkt der Vorträge auf der präklinischen Akut- und Notfallmedizin. Die Teilnehmer erhielten spannende Einblicke in praxisrelevante Themen wie „Unklarer Thoraxschmerz – Eine strukturierte Entscheidungsfindung“ (Christian Imhof, Notfallsanitäter und Wachleiter beim BRK Kreisverband Aschaffenburg) und „3,6 Röntgen – Limitationen und Teamwork beim Kindernotfall“ (Fabian Kaim, Notfallsanitäter und Praxisanleiter beim BRK Kreisverband Bad Kissingen). Ein besonders eindrücklicher Programmpunkt war der gemeinsame Vortrag von Elias Holzheimer, stellvertretender Leiter Rettungsdienst beim BRK Rhön-Grabfeld, und Dr. Michael Schneider über den Messerangriff in Mellrichstadt. Als Einsatzleiter Rettungsdienst und leitender Notarzt berichteten sie vom Ablauf und betonten, wie wichtig eine strukturierte und klare Einsatzleitung bei der Koordination aller Kräfte ist – gerade in kritischen Lagen. 

Den Abschluss bildete ein Vortrag von Andreas Hiby und Christian Holzheimer, beide Notfallsanitäter beim BRK Rhön-Grabfeld, über die Herausforderungen bei der Versorgung von Schwerverletzten unter erschwerten Bedingungen. 

Praxisdemonstration: Vorführung der Rettungshundestaffel

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die praxisnahe Vorführung der Rettungshundestaffel des BRK Rhön-Grabfeld. Das Team um die Ausbilderinnen Ida Storch (Staffelleiterin), Maria Waibl und Alexandra Klinger besteht aus 17 engagierten Mitgliedern sowie insgesamt 13 Hunden – darunter vier geprüfte und einsatzfähige Rettungshunde sowie neun Tiere, die sich derzeit in Ausbildung befinden. Die Staffel beeindruckte mit der Demonstration verschiedener Suchtechniken und bot spannende Einblicke in den anspruchsvollen Trainingsprozess. Dieser erstreckt sich über bis zu drei Jahre und endet mit einer offiziellen Prüfung. Die Hunde unterschiedlicher Rassen werden ehrenamtlich in rund 1.500 Trainingsstunden ausgebildet und konnten bereits bei zahlreichen Einsätzen wertvolle Hilfe leisten. 

Das Rhöner Notfallsymposium bestätigte einmal mehr die Bedeutung der engen Verzahnung von präklinischer und klinischer Notfallmedizin. Neben den anschaulich aufbereiteten Themen, kam es zwischen den unterschiedlichen Akteuren immer wieder zum Austausch untereinander. Die Organisatoren zeigten sich mit dem regen Austausch und dem positiven Feedback der Teilnehmenden sehr zufrieden – eine gelungene Veranstaltung, auf die im nächsten Jahr eine Wiederholung folgen soll.

 

Pressekontakt: 
RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt | Unternehmenskommunikation
Katrin Schmitt | T. +49 9771 66-26100 | kommunikation@campus-nes.de

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