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Zentralklinik Bad Berka | 20.10.2023

Weltosteoporosetag 2023

„Poröse Knochen schmerzen nicht“ – Vorsorgeuntersuchungen zum Welt-Osteoporose-Tag empfohlen

Bad Berka, 20. Oktober 2023 --- Zum heutigen Weltosteoporosetag empfiehlt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Olaf Kilian, Vorsorgeuntersuchungen. Nicht nur ältere Damen, sondern auch noch weitere Personengruppen seien gefährdet. Ein hohes Risiko haben demnach Frauen über 40 mit Östrogenmangel, Patienten mit Magersucht, chronischen Darmerkrankungen, rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen, Diabetes oder Epilepsie. Jede fünfte Frau und jeder achte Mann bekommt im Laufe seines Lebens Probleme mit der Knochendichte.

„Vorsorgeuntersuchungen, wie z. B. eine Knochendichtemessung, sind für Menschen, die Vorerkrankungen haben oder auch erblich vorbelastet sind, besonders wichtig, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Weniger als ein Viertel der Fälle wird frühzeitig erkannt und adäquat therapiert. Poröse Knochen schmerzen nicht. Dabei kann viel getan werden, um diese Erkrankung aufzuhalten. Bei Osteoporose verringert sich die Knochenmasse viel schneller, die Folge sind Knochenbrüche, vor allem an der Wirbelsäule und an den Oberschenkeln“, erklärt Prof. Olaf Kilian.

Aber auch der Lebensstil hat Einfluss auf die Knochendichte. „Bewegung ist wichtig, bereits bei Kindern, denn zu wenig Bewegung lässt die Knochenmasse schwinden. Sicher muss man bei Menschen, die bereits an Osteoporose erkrankt sind, behutsam vorgehen. Hier sind Sportarten gut, die ein geringes Sturzrisiko haben. Doch es geht immer darum, Muskulatur aufzubauen und zu kräftigen. Freiluftsport ist wegen der Vitamin-D-Bildung besser. Joggen, Walken und Radfahren sind günstiger als Kontaktsportarten“, so der Chefarzt.

Präventiv spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. „1000 mg Kalzium am Tag sind ausreichend. Das sind, je nach Sorte, zwei bis drei Scheiben Käse. Das erreichen wir alle mit ganz normaler Ernährung. Ausnahmen sind die Patienten, die Nebenerkrankungen haben und spezielle Diäten einhalten müssen. Das größere Problem ist das Vitamin D, das den Kalziumeinbau und die -aufnahme steuert. Vitamin D wird zu 80 Prozent über die Haut hergestellt, nur zu 20 Prozent über Nahrung. Vitamin D ist z. B. in fettreichem Fisch, Austern, Haferflocken, Buttermilch, Eiern, Steinpilzen und Süßkartoffeln enthalten“.

Um sein persönliches Risiko, an Osteoporose zu erkranken, zu minimieren, sollte Nikotin gemieden werden. „Langzeitraucher haben ein deutlich höheres Risiko, Osteoporose zu bekommen. Alkohol spielt sicher auch keine gute Rolle, wobei das sicher abhängig von der Menge ist. Als Orthopäde kann ich sagen: bis 20 g pro Tag ist alles gut, das sind 2 Gläser Wein. Mehr davon hat sicher auch einen negativen Einfluss. Für die anderen Substanzen beziehe ich mich auf die aktuelle Datenlage. Wir Schulmediziner wollen Nachweise für Effekte haben und die sind für grünen Tee, Kaffee und Folsäure in der Entstehung einer Osteoporose nicht gesichert“, erklärt Prof. Kilian.

Osteoporose gehört zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland sind rund sechs Millionen Menschen betroffen.

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