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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 14.06.2012

RWI-Krankenhaus Report 2012: Immer mehr Kliniken in den roten Zahlen

BERLIN (dpa-AFX) - Die wirtschaftliche Situation der deutschen Krankenhäuser

hat sich seit 2010 laut einer Studie weiter verschlechtert. Zu diesem Ergebnis

kommt das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in

seinem achten Krankenhaus-Report, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Mittlerweile dürften sich 15 Prozent im 'roten Bereich' mit erhöhter

Insolvenzgefahr befinden, nach 10 Prozent im Jahr 2010. Auch langfristig würden

die Kosten voraussichtlich stärker steigen als die Erlöse, und damit dürfte die

Lage angespannt bleiben, heißt es in dem Bericht weiter.



Der Krankenhaus-Markt in Deutschland ist zuletzt mit der Ende April

angekündigten Übernahme des fränkischen Klinikbetreibers Rhön-Klinikum <RHK.ETR>

durch den hessischen Konkurrenten Fresenius <FRE.ETR> stärker in Bewegung

geraten. Durch den Zusammenschluss entsteht der europaweit größte private

Krankenhausbetreiber mit einem Umsatz von rund 6 Milliarden Euro. Eine weitere

Marktkonsolidierung könne helfen, den Krankenhausmarkt zu stabilisieren,

urteilen die Autoren. Denkbar sei, dass sich schließlich fünf große

überregionale Klinikverbünde herauskristallisierten mit insgesamt rund 60

Prozent Marktanteil. Sie würden eng mit starken Partnern aus dem kommunalen und

universitären Bereich kooperieren und jeweils eine gemeinsame Dachmarke bilden.

Daneben gäbe es mehrere regionale Verbünde, vor allem in kommunaler

Trägerschaft. Einige Solisten mit besonderem Nischenangebot würden sich wohl

behaupten.



Betrachte man die wirtschaftliche Situation nach Trägern, schnitten

öffentlich-rechtliche Kliniken durchschnittlich schlechter ab als

freigemeinnützige oder private. So hätten 2010 18 Prozent der

öffentlich-rechtlichen Häuser einen Verlust verbucht, aber nur neun Prozent der

freigemeinnützigen und zwei Prozent der privaten. Die Ausgaben für Krankenhäuser

betrugen 2010 insgesamt 74 Milliarden Euro - ein Plus von 4,7 Prozent im

Vergleich zum Vorjahr. Zwischen 2005 und 2010 seien die Ausgaben für

Krankenhäuser um rund ein Fünftel gestiegen. Die Studie basiere auf einer

Stichprobe von 705 Jahresabschlüssen aus dem Jahr 2009, die insgesamt 1.057

Krankenhäuser umfassten, sowie 286 Jahresabschlüssen aus dem Jahr

2010./ep/stw/stb









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

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