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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 09.08.2012

ROUNDUP: Gewinneinbruch bei Rhön-Klinikum - Beratungskosten und Restrukturierung

BAD NEUSTADT A.D. SAALE (dpa-AFX) - Der vorerst gescheiterte

Übernahmeversuch durch Fresenius hat für den Klinikbetreiber Rhön-Klinikum noch

ein bitteres Nachspiel. Denn dadurch sind bei dem Unternehmen Beratungskosten in

Millionenhöhe angefallen. Zusammen mit Belastungen aus dem Klinikum Gießen

Marburg ist daraufhin der Gewinn in den ersten sechs Monaten eingebrochen. 'Das

Konzernergebnis des ersten Halbjahres ist für uns nicht zufriedenstellend',

schreibt Konzernchef Wolfgang Pföhler im Zwischenbericht. Die Umsatzzahlen

zeigten aber, dass Rhön-Klinikum auf einem guten Weg sei. Der Medizinkonzern

Fresenius <FRE.ETR> war Ende Juni mit seiner Milliardenofferte für Rhön

gescheitert. Die Bad Homburger loten derzeit die Möglichkeiten für einen zweiten

Anlauf zur Ãœbernahme des Konkurrenten aus.



In den ersten sechs Monaten sei der Ãœberschuss vor Minderheiten um 40,5

Prozent auf 50,1 Millionen Euro gefallen, teilte die Rhön-Klinikum AG am

Donnerstag mit. Höhere Zinsen und höhere Tarifabschlüsse hätten den Gewinn

ebenfalls gedrückt. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)

sank um 10,4 Prozent auf 145,2 Millionen Euro und verfehlte damit die

Erwartungen der Analysten leicht. Zeitweise pendelte die Aktie des MDax

<MDAX.ETR>-Konzerns mit 17,57 Euro um den Vortagesschluss.



Der Vorstandschef bekräftigte die jüngst gesenkte Jahresprognose - schloss

aber weitere Belastungen durch den Ende Juni gescheiterten Ãœbernahmeversuch

durch Fresenius nicht aus. 'Unsere Erwartungen für das zweite Halbjahr sind

vorsichtig optimistisch.' Der Gewinn vor Minderheiten soll 2012 auf 117

Millionen Euro sinken (VJ: 161). Im Februar waren die Franken von 145 Millionen

Euro ausgegangen, denn die defizitären Dr. Horst-Schmidt-Kliniken (HSK), die

seit Anfang Mai konsolidiert werden, stellen eine Belastung dar. Beim EBITDA

erwartet das Unternehmen 315 Millionen Euro. Beim Umsatz wird weiterhin ein

Anstieg auf 2,85 Milliarden Euro angepeilt. Von den Zielen kann der Umsatz um

2,5 Prozent und die Gewinnzahlen um fünf Prozent nach oben oder unten abweichen.



Eine Entscheidung im Übernahmepoker um Rhön-Klinikum will Fresenius im

August treffen. Den Hessen waren mit rund 84 Prozent der Rhön-Anteile zu wenig

für eine erfolgreiche Übernahme angedient worden. Der Eigner des Konkurrenten

Asklepios, Bernard Broermann, verhinderte das Geschäft, indem er rund fünf

Prozent der Rhön-Anteile erwarb. Auch die Sana-Kliniken waren bei Rhön-Klinikum

mit einem Anteil eingestiegen.



Unter Analysten werden verschiedene Szenarien überlegt: Eines wäre, dass

sich Fresenius mit 50 Prozent plus eine Aktie an Rhön-Klinikum zufrieden gibt

und sukzessive weitere Anteile übernimmt, um auf 70 oder 75 Prozent zu kommen.

Eine andere Möglichkeit wäre die Aufspaltung von Rhön unter der

Fresenius-Tochter Helios sowie den beiden Wettbewerbern Asklepios und Sana.

Aktuell gehören zum Rhön-Konzern in Deutschland 54 Kliniken sowie 39

Medizinische Versorgungszentren. Die Franken beschäftigten Ende Juni rund 43.000

Mitarbeiter.



Der Umsatz legte dank gestiegener Patientenzahlen um 7,1 Prozent auf 1,4

Milliarden Euro zu. Durch die Ãœbernahme von 49 Prozent der Wiesbadener Dr.

Horst-Schmidt-Kliniken ist die Nettoverschuldung Ende Juni auf 832,3 Millionen

Euro gestiegen. Rhön-Klinikum sei bei mehreren Akquisitionsverfahren am Ball,

heißt es im Zwischenbericht. Details nannte Pföhler nicht.



Rhön erwartet 2012 durch die Verzögerungen bei der Restrukturierung im

Uniklinikum Gießen Marburg (UKGM) eine Belastung des operativen Ergebnisses von

rund 20 Millionen Euro. Das UKGM, das zu 95 Prozent Rhön und zu 5 Prozent dem

Land Hessen gehört, hat sich die Unternehmensberatung McKinsey ins Haus geholt.

Die Ergebnisse der Analyse sollen voraussichtlich im Oktober

vorliegen./ep/she/fbr











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