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Managers' Transactions & Directors' Dealings | 21.02.2013

ROUNDUP 2: Neues Management will Rhön besser aufstellen

(neu: weitere Aussagen des Vorstandes aus Analystenkonferenz, aktueller

Aktienkurs)



BAD NEUSTADT (dpa-AFX) - Das neue Management des fränkischen

Klinikbetreibers Rhön-Klinikum <RHK.ETR> hat sich nach einem turbulenten Jahr

mit einem massiven Gewinneinbruch viel vorgenommen. 'Es wird die gemeinsame

Aufgabe des Vorstands sein, das Unternehmen rasch besser aufzustellen', sagte

der seit Januar im Chef-Sessel sitzende Martin Siebert bei der Vorlage

vorläufiger Zahlen am Donnerstag. Siebert, der lange für den Hamburger

Konkurrenten Asklepios gearbeitet hat, zeigte sich 'vorsichtig optimistisch', in

einem 'überschaubaren Zeitraum eine positivere Entwicklung insbesondere bei der

Ergebnislage zeigen zu können.'



Verzögerungen bei der Restrukturierung des Klinikums Gießen-Marburg (UKGM)

sowie Beratungskosten in Zusammenhang mit der im Vorjahr spektakulär

gescheiterten Übernahme durch den Medizinkonzern Fresenius <FRE.ETR> haben Rhön

zugesetzt.



2012 brach der Konzerngewinn um 43 Prozent auf 92 Millionen Euro ein. Das

operative Ergebnis (EBITDA) sank um 14 Prozent auf 292 Millionen Euro, während

der Umsatz dank gestiegener Patientenzahlen auf den Rekordwert von 2,86

Milliarden Euro stieg. Rhön profitierte bei den Erlösen auch von der Übernahme

der Wiesbadener Horst-Schmidt-Kliniken (HSK). Seit Mai 2012 wird die Klinik, an

der die Franken 49 Prozent halten, erstmals konsolidiert.



Finanzchef Jens-Peter Neumann will nun alle 43 Standorte an die kurze Leine

legen und regelmäßig in die Bücher schauen: Das operative Geschäft soll so

besser überwacht werden und die Ergebnisse sollen sich verbessern. Anhand von

drei bis fünf Kennzahlen soll jede Klinik sehen, wo sie stehe, hieß es.



Im laufenden Geschäftsjahr hoffen die Franken auf Besserung: Der

Konzerngewinn soll auf 110 Millionen Euro steigen, das operative Ergebnis

(EBITDA) auf 325 Millionen Euro zulegen. Beim Gewinn wie auch beim Ergebnis vor

Zinsen, Steuern und Abschreibungen wird eine Schwankungsbreite von plus/minus

fünf Prozent erwartet. Steigende Patientenzahlen sollen den Umsatz erstmals auf

3 Milliarden Euro hieven (plus/minus 2,5 Prozent).



Die größte Herausforderung ist, das unter dem Strich defizitäre Uniklinikum

Gießen-Marburg (UKGM) wieder in die schwarzen Zahlen zu führen. 2012 blieb das

Ergebnis der Uniklinik operativ in der Gewinnzone, doch hohe Abschreibungen

sorgten unter dem Strich für ein Minus, hatte Neumann jüngst gesagt. Der Ansatz

der beauftragten Unternehmensberatung McKinsey sei richtig, um Ende 2014 im

Uniklinikum Gießen und Marburg unter dem Strich einen Gewinn zu erzielen, sagte

Siebert am Donnerstag in einer Telefonkonferenz mit Analysten.



Die Resultate für 2012 sowie der Gewinnausblick hätten die Erwartungen

leicht verfehlt, sagte ein Börsianer. Rhön-Aktien notierten nach anfänglichen

Kursverlusten mit plus 0,03 Prozent auf 15,25 Euro kaum verändert. 'Der Ausblick

ist sehr vorsichtig und ich hoffe, dass das Management ihn im Laufe des Jahres

anhebt', sagte Analyst Timo Kürschner von der LBBW.



Der frühere Investmentbanker Neumann, der von 2006 bis Anfang 2009 Leiter

des Kapitalmarktgeschäfts bei Dresdner Kleinwort war, soll das verlorengegangene

Vertrauen am Aktienmarkt wieder herstellen und dem Aktienkurs auf die Sprünge

helfen. Neumann ist ein Vertrauter von Großaktionär und Aufsichtsratchef Eugen

Münch. Münch hatte die gescheiterte Übernahme durch Fresenius eingefädelt.



Ende Februar will der Finanzchef in Gesprächen mit den größten Aktionären

einen Ausweg aus der verworrenen Patt-Situation finden. Denn während der

Ãœbernahmeschlacht sind Konkurrenten wie Asklepios, B. Braun Melsungen und

Fresenius bei Rhön eingestiegen. Auch einige der hinter den Sana Kliniken

stehenden Versicherungskonzernen dürften Anteile halten. Zudem ist der

Hedgefonds-Milliardär John Paulson mit knapp unter fünf Prozent beteiligt.



Fresenius hatte insgesamt 3,1 Milliarden Euro geboten, die angepeilten 90

Prozent der Rhön-Anteile aber knapp verfehlt. Der Eigner des Konkurrenten

Asklepios, Bernard Broermann, vereitelte das Geschäft, indem er rund 5 Prozent

an Rhön erwarb. Asklepios will offenbar mehr: Der Konzern hat beim

Bundeskartellamt eine Aufstockung auf zehn Prozent beantragt. Die Behörde will

darüber am 8. März entscheiden. Die Wettbewerbshüter haben allerdings bereits

Bedenken angemeldet: Asklepios könnte mit der Sperrminorität wichtige

Entscheidungen wie Kapitalmaßnahmen oder Satzungsänderungen blockieren. Dafür

ist die Zustimmung von mehr als 90 Prozent des vertretenen Kapitals

notwendig./ep/jha/he









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