English
A A A
EN
Bereichsnavigation

Vorherige
Managers' Transactions & Directors' Dealings | 30.06.2012

Fresenius sucht nach geplatztem Rhön-Übernahmeangebot neue Wege

BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Gesundheitskonzern Fresenius <FRE.ETR> arbeitet

trotz der gescheiterten Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum <RHK.ETR>

weiter an der Fusion. Die große Zustimmung der Aktionäre werde als Auftrag

begriffen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, sagte eine Fresenius-Sprecher am

Samstag in Bad Homburg. Das Management werde Gespräche führen, um kurzfristig

eine Lösung zu präsentieren.



Fresenius verfehlte nur relativ knapp sein Ziel, mindestens 90 Prozent plus

eine Aktie der Rhön-Papiere zu erwerben. Die unüblich hohe Schwelle hängt mit

der Rhön-Satzung zusammen, die eine Sperrminorität von 10 Prozent vorsieht.

Insgesamt waren dem Unternehmen 84,3 Prozent des Grundkapitals von Rhön

angedient worden. Fresenius wollte mit dem Zusammenschluss den europaweit

größten privaten Krankenhausbetreiber mit einem Umsatz von rund sechs Milliarden

Euro formen.



Fresenius hatte 22,50 Euro je Aktie in bar oder insgesamt 3,1 Milliarden

Euro für den fränkischen Konkurrenten geboten. Das entsprach einem Aufschlag von

50 Prozent auf den Kurs der Rhön-Aktie vor Bekanntwerden der Übernahmepläne.

Eine Verlängerung der Frist zur weiteren Andienung von Aktien, die am Mittwoch

um Mitternacht ausgelaufen war, ist nicht möglich.



Der Fresenius-Konkurrent Asklepios-Kliniken hatten sich noch kurz vor

Fristablauf eingeschaltet und 5,01 Prozent an Rhön-Klinikum erworben. Laut

Fresenius-Vorstandschef Ulf Schneider wurde so die Ãœbernahme blockiert, ohne

'konstruktive Alternative' anzubieten.



Deutliche Kritik kam nach dem geplatzten Deal von den kommunalen

Krankenhäusern. Die Entwicklung zeige drastisch die Gefahr für deutsche

Krankenhäuser durch taktische und strategische Winkelzüge privater Anleger,

sagte der Vorsitzende des Interessenverbands kommunaler Krankenhäuser (IVKK),

Bernhard Ziegler, dem 'Tagesspiegel' (Samstag).



'Wenn die Versorgung der Bevölkerung mit stationären Leistungen davon

abhängt, welcher Investor sich in welcher Konstellation die größeren Vorteile

verspricht, steht es schlecht um unser Gesundheitswesen', mahnte Ziegler. Er

forderte die Politik auf, klare Gesetze für die Verwendung von Gewinnen aus dem

Betrieb von Krankenhäusern auf den Weg zu bringen, um diese gegen

Spekulationsrisiken abzusichern.



Der Aufsichtsrat und Vorstand des Klinik-Konzerns Rhön bedauerten das

Scheitern: 'Hier wurde eine große Chance im ersten Anlauf zur gemeinsamen

Gestaltung des deutschen Gesundheitsmarktes verpasst.' Er rechne nun mit

Ergebnisbelastungen wegen der gescheiterten Übernahmeprozess, erklärte der

Manager.



Fresenius-Chef Schneider hatte sich bereits am späten Freitagabend

kämpferisch gezeigt: 'Wir sind weiterhin von den großen Vorteilen eines

Zusammenschlusses von Rhön-Klinikum und Helios überzeugt und werden unsere

Handlungsmöglichkeiten in den kommenden Tagen eingehend prüfen.'/glb/ck/DP/zb









Weitere Informationen: www.dpa-AFX.de

Experten finden

Unsere Kliniken

Kontakt

Tel: +49 9771 65-0

Cookies ändern